Ausführliche Beschreibung der Programminhalte
Programm am Donnerstag, 19. März 2026
Beiprogramm (optional)
Donnerstag, 19. März 2026 (15.30 – 16.30 Uhr)
BP 1: Führung durch den Botanischen Garten der Universität Tübingen (direkt am Tagungsort)
Alexandra Kehl; Universität Tübingen



©Universität Tübingen/Botanischer Garten der Universität Tübingen
Informationsveranstaltung (1 UE)
Donnerstag, 19. März 2026 (17.00 – 18.00 Uhr)
IV: Im Ernstfall gut vorbereitet – wie sichere ich mich und meine Praxis für den Notfall mittels Notfallordner und Praxistestament ab?
Eva Dasbach; Stuttgart
Wie sichere ich mich und meine Praxis für den Notfall ab? Wo finden meine Angehörigen alle wichtigen Informationen? Praxistestament und Notfallordner gehören in jede Praxis. Eine rechtliche Pflicht zur Vorhaltung eines solchen Ordners besteht zwar nicht, doch erleichtert die systematische Zusammenstellung das Leben der Hinterbliebenen, Angehörigen oder Praxismitarbeiter in akuten Krisen erheblich und kann im Ernstfall die wirtschaftliche Existenz Ihrer Praxis sichern. Nicht erst im Falle eines plötzlichen Todes stehen Angehörige von Psychotherapeut*innen überraschend vor der Frage, wie nun mit der Praxis umzugehen ist und was alles zu organisieren bleibt. Daher sollten Sie schon zu Lebzeiten, rechtzeitig, einen Notfallordner zusammenstellen. Darin enthalten sein sollen alle Dokumente, die im Fall eines Todes oder einer plötzlichen längeren Verhinderung für Partner, Familie oder Praxismitarbeiter relevant sind. Neben einem etwaigen Testament sind das vor allem Vollmachten, sämtliche Verträge, Passwörter etc.
Die Informationsveranstaltung soll Ihnen einen Leitfaden für die eigene Aufbereitung wichtiger Unterlagen an die Hand geben, um für den Notfall, der hoffentlich nie eintreten möge, gerüstet zu sein.Neben dem Todesfall oder plötzlicher Krankheit schauen wir uns auch den Notfall einer Datenpanne an und wie Sie hier vorsorgen.
Expert*innenvortrag (2 UE)
Donnerstag, 19. März 2026 (18.30 – 20.00 Uhr)
EV: Embodiment und Psychotherapie – (wie) passt das zusammen?
Wolfgang Tschacher; Bern/Schweiz
Körperbezogene Faktoren hatten es bisher schwer, in die Reihe der psychotherapeutischen Wirkfaktoren und Techniken aufgenommen zu werden. Ich denke, es ist an der Zeit, solche Faktoren auch in der verbalen und kognitiven Psychotherapie auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen. Psychologie und Kognitionswissenschaften zeigten in den vergangenen Jahren bereits ein zunehmendes Interesse an Embodiment, also an dem Paradigma, das psychische Prozesse unter dem Aspekt ihrer Verkörperung konzeptualisiert. Auf verschiedenen Ebenen findet man Körper und Psyche wechselseitig miteinander gekoppelt. Das ist insbesondere auch so in therapeutischer Interaktion: nicht nur der verbale Austausch, sondern auch die Koordination diverser physiologischer Variablen und des motorischen Verhaltens rücken hier zunehmend in den Fokus. Therapeutische Interaktion ist, wie jede soziale Interaktion, "verkörpert". Studien der vergangenen Jahre fanden fast durchgängig, dass sich Klient*innen und Therapeut*innen hinsichtlich ihres körpersprachlichen motorischen Verhaltens und ihrer physiologischen Aktivierung spontan synchronisieren. Entsprechend ist zu untersuchen, ob und wie allgemeine Wirkfaktoren der Psychotherapie, wie etwa die Therapiebeziehung und die Selbstwirksamkeit der Klient*innen, mit dem Ausmass der zwischen Therapeut*in und Klient*in emergierenden Synchronie assoziiert sind. Eine Reihe von Studien weist zudem darauf hin, dass psychiatrische Störungsbilder mit spezifischen Mustern von Synchronie verknüpft sind, was neue Optionen für die psychologische Therapie eröffnet. Ich arbeite daher an einer Integration von Embodiment in die Psychotherapieforschung und Theorie der Psychotherapie, sowie schrittweise in die therapeutische Praxis.
Literatur:
Tschacher W, Ribeiro E, Gonçalves A, Sampaio A, Moreira P, & Coutinho J (2025). Electrodermal synchrony of patient and therapist as a predictor of alliance and outcome in psychotherapy. Frontiers in Psychology, 16, 1545719. doi:10.3389/fpsyg.2025.1545719
Tschacher W, Bannwart B & Storch M (2023). Interpersonelle Synchronie: die Dialektik von Empathie und Konflikt. ZKM Zeitschrift für Konfliktmanagement, 26, 14-18. doi:10.9785/zkm-2023-260105
Tschacher W, Giersch F, & Friston K (2017). Embodiment and schizophrenia: A review of implications and applications. Schizophrenia Bulletin, 43, 745-753. doi:10.1093/schbul/sbw220

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Programm am Freitag, 20. März 2026
Tagesworkshops (8 UE)
Freitag, 20. März 2026 (09.00 – 17.00 Uhr)
WS FR 1: Selbstmitgefühl in der Psychotherapie
Christine Brähler; München
Selbstmitgefühl (engl. self-compassion) ist die Fertigkeit, sich in Momenten von Belastung wohlwollend und weise beiseite zu stehen. Momente von Selbstmitgefühl führen zur radikalen Akzeptanz des belasteten “Selbst”, was die Voraussetzung für nachhaltige Veränderung ist. Selbstmitgefühl ist ein schulübergreifender Wirkmechanismus, der Scham, Emotionsvermeidung und Selbstverurteilung reduziert und Emotionsregulation fördert. Selbstmitgefühl kann auf drei Ebenen in jegliche emotions-, akzeptanz- und körperorientierte Psychotherapie integriert werden. Als universelle Haltung dem eigenen Leid gegenüber stellt es keinen separaten Behandlungsansatz dar. Jegliche nicht-klinischen Übungen müssen auf den Klienten angepasst werden, da sie bei psychisch erkrankten Menschen, Nebenwirkungen auslösen können. In diesem Workshop bekommen Sie einen ersten Einblick in diese drei Ebenen auf direkter Herzensebene:
1. wie mitfühlend ist die Therapeut*in mit sich selbst?
2. wie weise und mitfühlend geht die Therapeut*in mit Klient*innen um?
3. wie kann die Therapeut*in Selbstmitgefühl explizit im einzelnen Klienten aktivieren ohne Nebenwirkungen auszulösen?
Ziele:
- Das neurowissenschaftliche Modell von Mitgefühl verstehen
- Selbstmitgefühlsübungen erlernen, um die eigene emotionale Resilienz zu stärken und Burnout vorzubeugen
- Das Potenzial von Selbstmitgefühl in Momenten von Ohnmacht, Scham und Frust mit Klient*innen zu verstehen
- Hindernisse im mitfühlenden Umgang mit sich selbst entdecken
- Die Prinzipien zur Integration bei Klient*innen mit hoher Scham, niedriger Mentalisierung und Bindungstraumata verstehen.
Methode:
Die Inhalte werden primär durch Selbsterfahrungsübungen sowie Kurzvorträge mit Videos und Folien sowie Erfahrungsaustausch in Dyaden, Kleingruppen und der Großgruppe vermittelt.
Zielgruppe:
Psychotherapeutisch arbeitende Personen, die emotional stabil sind und Erfahrung im selbstverantwortlichen Erforschen ihrer eigenen Innenwelt haben.
Literatur:
Paul Gilbert (2010). Compassion Focused Therapy. Junfermann Verlag.
Neff, K., & Germer, C. (2020). Selbstmitgefühl-das Übungsbuch: ein bewährter Weg zu Selbstakzeptanz, innerer Stärke und Freundschaft mit sich selbst. Arbor Verlag.
Braehler, C., & Neff, K. (2020). Self-compassion in PTSD. In Emotion in posttraumatic stress disorder (pp. 567-596). Academic Press.
Braehler, C. (2021). Selbstmitgefühl in der Psychotherapie: Der komplette Kurs.www.selfcompassioninclinicalpractice.com
WS FR 2: Springen, Tanzen, Atmen – Körperorientierte Interventionen in der Psychotherapie
Alexandra de Carvalho; Witten
Immer mehr Studien belegen die positiven Effekte von Bewegung und körperorientierten Methoden in der Psychotherapie. Doch die wenigsten Psychotherapeut*innen haben konkrete Vorstellungen dazu, wie sie den Körper gezielt in ihre therapeutische Arbeit einbinden könnten. Dabei bieten körperorientierte Verfahren eine besondere Chance: Sie sind kreativ, erlebnis- und ressourcenorientiert – und oft leichter umzusetzen, als man denkt. In diesem Workshop geht es darum, körperorientierte Methoden praxisnah und umsetzungsfreundlich in die therapeutische Praxis zu integrieren. Wir starten mit den Grundlagen des Embodiment-Ansatzes, der zeigt, dass Erleben nicht nur kognitiv, sondern auch körperlich verankert ist. Anschließend erkunden wir verschiedene körperorientierte Techniken – von achtsamkeitsbasierten Übungen, Interventionen im Raum oder mit Partner*innen, bis hin zur Arbeit mit Gegenständen. Sie lernen wie körperorientierte Elemente sinnvoll in eine Therapiestunde integriert werden können und was eine sinnvolle Vor- und Nachbereitung umfasst. Darüber hinaus widmen wir uns Fragen wie: Welche Indikationen und Kontraindikationen liegen für die körperorientierte Arbeit vor? Was umfasst eine gute körperorientierte Psychoedukation? Wie gehen wir mit möglichen Fallstricken in der Patient*innenarbeit um? Wo verlaufen die ethischen Grenzen, und wie gehen wir sensibel mit Themen wie beispielsweise dem Einsatz von Berührung um? Sie haben die Möglichkeit, viele Interventionen selbst auszuprobieren, eigene Fallbeispiele einzubringen und gemeinsam zu reflektieren, wie sich körperorientierte Techniken in das eigene therapeutische Arbeiten einbauen lassen.
Literatur:
de Carvalho, A. (2024): Therapie-Basics Körperpsychotherapie. Beltz.
Geuter, U. (2018). Praxis Körperpsychotherapie: 10 Prinzipien der Arbeit im therapeutischen Prozess. Springer-Verlag.
Langlotz-Weis, M. (2020). Körperorientierte Verhaltenstherapie. Ernst Reinhardt Verlag.
WS FR 3: Queer? Kann ich! - Oder doch nicht?! Selbsterfahrung mit Fokus auf Therapie mit queeren Menschen
Ream Hadi-Hohn; Bonn
Als Ergänzung zu Ihrem bereits vorhandenen Wissen über Begrifflichkeiten und zu Ihrer bereits gemachten Erfahrung in der Therapie mit und Beratung von queeren Menschen, bietet Ihnen dieser Workshop eine tiefreichende Selbsterfahrung, um zu erleben, wo Ihre persönlichen Fallstricke in der Arbeit mit queeren Menschen liegen – auch wenn Sie sich selbst als queer identifizieren. Dieser Workshop gibt Ihnen einen informativen Unterbau, fokussiert sich aber stark auf Selbsterfahrungsübungen im Einzel, in Kleingruppen und im Plenum. Er hinterfragt unsere Stereotype und Sie erarbeiten anhand Ihrer Sozialisation und individuellen Biografie Ihre persönlichen Herausforderungen und Fallstricke für das Arbeiten mit Menschen, die sich als queer identifizieren bzw. im Prozess sind, ihre Identität (neu) zu entdecken. Sie entwickeln bzw. vertiefen Ihre Leichtigkeit in der Anwendung von Begriffen und in der Kommunikation mit queeren Menschen, erarbeiten die Wichtigkeit der Sensibilität in Sprache und Umgang, reflektieren profund Ihre Haltung und differenzieren diese noch weiter aus – was sowohl für den beruflichen als auch den privaten Kontext hilfreich sein wird. Dabei helfen Ihnen praktische Tools und therapeutische Fallbeispiele – gerne können auch Ihre eigenen Beispiele aus Ihrer Praxis bearbeitet werden. Dieser Workshop richtet sich an Therapeut*innenund Berater*innen, die ihre eigene Haltung in der Arbeit mit queeren Klient*innen und Patient*innen reflektieren möchten, um diese bestmöglich unterstützen zu können, und an einem sehr hohen Anteil an Selbsterfahrung interessiert sind.
Literatur:
Nakamura, N., Dispenza, F., Abreu, R. L., Ollen, E. W., Pantalone, D. W., Canillas, G., Gormley, B. & Vencill, J. A. (2022). The APA Guidelines for Psychological Practice With Sexual Minority Persons: An executive summary of the 2021 revision. American Psychologist, 77(8), 953–962. doi.org/10.1037/amp0000939
Wolf, G. (2016). Psychotherapeutische Kompetenzen für die Arbeit mit Menschen mit homo- oder bisexueller Orientierung. Psychotherapie-Wissenschaft, 6(2), 100–108. https://doi.org/10.23668/psycharchives.3973
Wolf, G. F. & Bos, S. (Hrsg.). (2023). Geschlechter und Sexualitäten in Psychotherapie und Beratung: Einführungsband. edition assemblage.
WS FR 4: Digitale Innovationen in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen souverän nutzen
Simon Kohl; Berlin
Neue technologische Entwicklungen wie internet- und mobilbasierte Interventionen, intelligente Sensoren, Virtual/Augmented Reality, künstliche Intelligenz und Chatbots bieten vielversprechende Möglichkeiten zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung. Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz hat Deutschland zudem den rechtlichen Rahmen für die Erstattung Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGAs) geschaffen. In den kommenden Jahren wird dieser digitale Wandel zunehmend Einzug in die psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen halten. Doch welche konkreten Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die therapeutische Praxis? Welche digitalen Werkzeuge stehen bereits zur Verfügung, und wie können sie sicher und effektiv eingesetzt werden? Wie lassen sich digitale Interventionen sinnvoll in den Behandlungsprozess integrieren? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es zu beachten? Was genau ist eine DiGA, und wie erfolgt ihre Verschreibung? Und woran lässt sich die Qualität sowie die Datensicherheit digitaler Angebote erkennen? In diesem Workshop erhalten die Teilnehmenden einen praxisnahen Einblick in aktuelle digitale Entwicklungen und erlernen anhand praktischer Übungen den kompetenten Umgang mit digitalen Instrumenten in der Psychotherapie.
WS FR 5: Gendersensible Aspekte in Diagnostik und Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter
Lukas Maher; Herrenberg
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) wird häufig mit Kindern und Jugendlichen assoziiert – doch auch viele Erwachsene sind betroffen. Die Symptomatik
verändert sich mit dem Alter und bleibt daher im Erwachsenenalter oft unerkannt. In der ambulanten Versorgung begegnen uns immer wieder Erwachsene mit (noch) undiagnostizierter
ADHS – meist über den Weg komorbider Störungen (1). Das klassische Bild des „hyperaktiven Jungen“ sowie die lange Zeit angenommene Geschlechterverteilung von 3:1 lassen sich auf Erwachsene nicht übertragen. Insbesondere Frauen und weiblich sozialisierte Personen werden häufig erst spät oder falsch diagnostiziert
– mit entsprechenden psychosozialen Folgen (2). Zugleich hat das öffentliche Bewusstsein für ADHS zugenommen. Die Nachfrage nach fundierter Diagnostik und Behandlung steigt – ebenso wie die Herausforderung, gut informierte, aber teils auch fehlinformierte Klient*innen therapeutisch zu begleiten. Eine sorgfältige Differentialdiagnostik unter Berücksichtigung gendersensibler Aspekte ist daher unerlässlich. Neben einem medizinisch-diagnostischen Verständnis erweitert das Paradigma der Neurodiversität den Blick auf ADHS um eine soziale Dimension, die für psychotherapeutische Kontexte zunehmend relevant wird (3). In diesem Workshop werden aktuelle, evidenzbasierte Inhalte zu ADHS im Erwachsenenalter vermittelt. Der Fokus liegt auf geschlechtsspezifischen Unterschieden, differenzialdiagnostischer Kompetenz sowie der Einordnung neurodiversitätsorientierter Perspektiven im therapeutischen Kontext.
Literatur:
1 Attoe DE, Climie EA. Miss. Diagnosis: A Systematic Review of ADHD in Adult Women. J Atten Disord. 2023 May;27(7):645-657. doi: 10.1177/10870547231161533. Epub 2023 Mar 30. PMID: 36995125; PMCID: PMC10173330.
2 Li L, Zhu N, Zhang L, Kuja-Halkola R, D'Onofrio BM, Brikell I, Lichtenstein P, Cortese S, Larsson H, Chang Z. ADHD Pharmacotherapy and Mortality in Individuals With ADHD. JAMA. 2024 Mar 12;331(10):850-860. doi: 10.1001/jama.2024.0851. PMID: 38470385; PMCID: PMC10936112.
3 McLennan, H., Aberdein, R., Saggers, B., & Gillett-Swan, J. (2025). Neurodiversity: A scoping review of empirical research. Neurodiversity,
3 https://doi.org/10.1177/27546330251337874 (Original work published 2025)
WS FR 6: Scham – die „Wächterin“ der Menschenwürde
Stephan Marks; Stegen
Scham ist eine schmerzhafte, oft übersehene Emotion, die in jeder Arbeit mit Menschen akut werden kann. Unerkannte Schamgefühle können z.B. zu Kontaktabbruch, Depression oder Sucht führen – oder in Zynismus, Trotz oder Aggression umschlagen. Daher ist es für alle, die mit Menschen arbeiten, wichtig, Scham zu erkennen und sie konstruktiv begleiten zu können. Denn sie ist zwar schmerzhaft, hat aber auch positive Aufgaben: Scham ist, nach Leon Wurmser, die „Wächterin“ der Menschenwürde. Im Workshop werden (aus Sicht von Psychologie, Sozialpsychologie und Gehirnforschung) die grundlegenden Informationen über Scham vermittelt. Daran anknüpfend wird die Bedeutung des Themas erarbeitet: für die eigene Person, für die therapeutische Arbeit mit Menschen (Scham-Begleitung) und für die Rahmenbedingungen dieser Arbeit.
Literatur:
Wurmser, Leon (2017). Die Maske der Scham. Zur Psychoanalyse von Schamaffekten und Schamkonflikten. Springer.
Marks, Stephan (2014). Scham - die tabuisierte Emotion. Patmos Verlag (völlig überarbeitete Neuauflage).
Ders. (2022). Die Würde des Menschen ist verletzlich. Patmos Verlag.
WS FR 7: Narrative Expositionstherapie (NET) – Aus der posttraumatischen Starre zurück in den Lebensfluss
Jeanine Narrog; Berlin
Menschen mit Traumafolgestörungen bleiben oft in der Vergangenheit stecken. Ihr Körper und Geist fühlt und handelt als würde die Bedrohung, die sie in der Vergangenheit erlebt haben, weiter andauern. Im Kern eines psychischen Traumas liegt die Verwirrung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Intrusive Erinnerungen können eine Realität erschaffen, die „realer“ erscheint als das eigentliche Hier und Jetzt der Betroffenen. Gerade interpersonelles Trauma zerrüttet das menschliche Wesen. Es isoliert Betroffene, entfremdet sie von ihrer Lebenswelt und hält sie in einem Zustand der inneren Starre fest. Auch wenn die Vergangenheit nicht ungeschehen gemacht werden kann, lässt sich das Leid erheblich lindern. Entscheidend sind therapeutische Ansätze, die das Angstnetzwerk neu strukturieren. Wenn traumatische Erlebnisse in die persönliche Lebensgeschichte integriert und als Teil der Vergangenheit „vergeschichtlicht“ werden können, beginnt ein Prozess der Heilung.
Die Narrative Expositionstherapie (NET) verfolgt genau diesen Ansatz der „Reorganisation des Traumanetzwerks“. Als evidenzbasiertes und leicht erlernbares Verfahren ermöglicht sie die schrittweise Integration traumatischer Erinnerungen in die eigene Biografie. In diesem Workshop werden sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktische Umsetzung der NET vermittelt.
Die Teilnehmer*innen werden …
… die Entstehung posttraumatischer Belastungsstörungen verstehen,
… mögliche Vorbehalte gegenüber Expositionstherapien abbauen,
… die zentralen Wirkmechanismen der NET kennenlernen,
… erste praktische Erfahrungen mit der Lebenslinie und NET-Expositionen sammeln und
… eine Vorstellung davon haben, wie sie die NET in Ihrer klinischen Praxis bei der Behandlung von Patient*innen mit verschiedenen Traumafolgestörungen einsetzen können.
Literatur:
Schauer, M., Neuner, F., & Elbert, T. (2011). Narrative exposure therapy: A short-term treatment for traumatic stress disorders. Hogrefe Publishing.
Cloitre, M., & Schnyder, U. (Eds.). (2015). Evidence Based Treatments for Trauma-related Psychological Disorders: A Practical Guide for Clinicians. Springer.
Robjant, K. & Fazel, M. (2010). The emerging evidence for Narrative Exposure Therapy: A review. In: Clinical Psychology Review 30.
WS FR 8: Wechsel von Prokrastination in Aktion
Solange Otermin; Zaragoza/Spanien
Kaum ein Konzept veranschaulicht die Blockade eigener Ziele so deutlich wie die Prokrastination. Wer chronisch aufschiebt, scheint jemand zu sein, der es zwar ändern möchte, aber weder die Selbstdisziplin noch den Antrieb hierzu hat, doch diese Sichtweise greift zu kurz. Um Veränderung und Bewegung zu fördern, beleuchten wir in diesem Seminar die psychologischen Mechanismen der Prokrastination und vermitteln praxisnahe Interventionsstrategien aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Prokrastination kann weitreichende Folgen haben, die von den Betroffenen als erheblich belastend empfunden werden. Sie kann die Leistungsfähigkeit, das Wohlbefinden, die Schlafqualität und soziale Beziehungen beeinträchtigen und in schweren Fällen zu ernsthaften Lern- und Arbeitsstörungen führen. Die Teilnehmenden dieses praxisorientierten Seminars werden die Hintergründe der Prokrastination fundiert verstehen, um darauf aufbauend effektive Therapiestrategien zu entwickeln. Ziel ist es, Betroffene dabei zu unterstützen, ihr Verhalten zu regulieren, ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern und ihre Lebensqualität nachhaltig zu steigern.
Literatur:
Höcker, A., Engberding, M., Beißner, J. & Rist, F. (2008). Evaluation einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Intervention zur Reduktion von Prokrastination. Verhaltenstherapie, 18, 223-229.
Otermin-Cristeta, S., & Hautzinger, M. (2018). Developing an intervention to overcome procrastination. Journal of prevention & intervention in the community, 46(2), 171-183.
Steel, P. (2007). The nature of procrastination: A metaanalytic and theoretical review of quintessential self-regulatory failure. Psychological Bulletin, 133, 65-94.
WS FR 9: TikTok, Insta, Snapchat: Evidenzbasierte Erkenntnisse zu Social Media und der mentalen Gesundheit von Gen Z und Gen Alpha
Julia Tanck; Hamburg
Social Media ist aus dem Alltag von Gen Z und Gen Alpha nicht mehr wegzudenken. Plattformen wie TikTok, Instagram und Snapchat prägen nicht nur die Art, wie diese Generationen kommunizieren, sondern auch, wie sie sich selbst und ihre Umgebung wahrnehmen. In diesem Workshop werden evidenzbasierte Erkenntnisse rund um Social Media und die mentale Gesundheit junger Generationen dargestellt. Die Zusammenhänge zwischen der Nutzung sozialer Netzwerke und der steigenden Prävalenz von Angststörungen und Depressionen bei Jugendlichen werden beleuchtet. Gleichzeitig werden Opportunitätskosten eines intensiven Social Media Konsums wie soziale Deprivation, Schlafmangel und Fragmentierung der Aufmerksamkeit diskutiert. Anhand aktueller Studienergebnisse wird veranschaulicht, warum Mädchen besonders stark von den negativen Effekten betroffen sind, wie Plattformdesigns gezielt auf psychologische Mechanismen wie Dopamin-Belohnungssysteme abzielen und welche Rolle elterliche Kontrolle, Bildschirmzeitbegrenzungen und alternative digitale Ansätze für die mentale Gesundheit spielen können.
Literatur:
Barrick, E. M., Barasch, A., & Tamir, D. I. (2022). The unexpected social consequences of diverting attention to our phones. Journal of Experimental Social Psychology, 101, 1–14. https://doi.org/10.1016/j.jesp.2022.104344
Goodwin, R. D., Weinberger, A. H., Kim, J. H., Wu, M., & Galea, S. (2020). Trends in anxiety among adults in the United States, 2008-2018: Rapid increases among young adults. Journal of psychiatric research, 130, 441–446. https://doi.org/10.1016/j.jpsychires.2020.08.014
Gupta, C., Jogdand, D. S., & Kumar, M. (2022). Reviewing the Impact of Social Media on the Mental Health of Adolescents and Young Adults. Cureus, 14(10), e30143. https://doi.org/10.7759/cureus.30143
Kelly, Y., Zilanawala, A., Booker, C., & Sacker, A. (2019). Social Media Use and Adolescent Mental Health: Findings From the UK Millennium Cohort Study. EClinicalMedicine, 6, 59–68. https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2018.12.005
WS FR 10: Mit Lego, Zauberstab und Gehirnwaschmittel – spielerisch Interventionen entwickeln und nutzen im Experimentierraum Therapie
Christina Valentiner-Branth; Reinbeck
Lego, Schleichtiere, Würfel und Bonbons im Therapieraum für Erwachsene? Ja sicher! Um die Ausgangslage und den Veränderungsprozess unserer Patient*innen sichtbar zu machen eignen sich Requisiten und Spielwaren hervorragend. Durch das multisensorische Herangehen erschaffen wir Bilder und Metaphern, die den Therapieprozess unterstützen und vertiefen. Gepaart mit einer spielerischen, neugierigen Grundhaltung wird so aus der Therapie eine spannende Challenge, ein Abenteuer mit interessanten Wendungen, ein Spiel des Lebens. In diesem Workshop lernen Sie verschiedene Requisiten und Spiele kennen vom Zauberstab über Bullshit-Bingo bis zum Gehirnwaschmittel. Sie üben eine annehmende kreative Grundhaltung, die Ihnen in Zukunft ermöglichen wird, ungewöhnliche Materialien zu nutzen. Wir werden sehr praktisch arbeiten und vieles ausprobieren. Außerdem erhalten Sie den Link zu einer umfassenden Materialsammlung auf einem digitalen Padlet.
Literatur:
Bealieu, Dani: Impact-Techniken für die Psychotherapie, Carl Auer Verlag
Hillmer, David: PLAY! Der unverzichtbare Lego Serious Play© Praxis-Guide für Trainer, Coaches und Moderatoren, Carl Hanser Verlag
Storch, Maja: Embodied Communication – Kommunikation beginnt im Körper, nicht im Kopf, Hogrefe
WS FR 11: Die Kraft der Lust – Systemische Sexualtherapie für eine lebendige Sexualität
Dörte van Benthem Favre; Berlin
Das Thema sexuelle Lustlosigkeit ist ein häufig vorkommendes Thema in der Arbeit Einzelnen oder Paaren. Viele Klient*innen berichten, dass sie lustvoll in ihre Beziehung gestartet sind, aber im Laufe der Zeit sich das Begehren einseitig oder beidseitig verändert hat. Manchmal ist es sogar gänzlich verloren gegangen. In diesem Workshop konzentrieren wir uns auf den Aspekt des Begehrens in der systemischen Paartherapie. Welche guten Gründe hatte die Lust unserer Klient*innen, sich aus dem Staub zu machen? Gab es Lustkonflikte? Haben sich die persönlichen Lustmotive verändert? Wie gut kennen unsere Klient*innen ihre eigenen erotischen Ressourcen und Prägungen? All diesen und noch mehr Fragen spüren wir nach und entwickeln dabei mehr Sicherheit in der (paar)therapeutischen Arbeit mit dem Thema Sexualität.
Inhalte:
Durch praktische Übungen und Fallbeispiele aus der Praxis werden die Teilnehmer*innen ermutigt, Sexualität in der Therapie zum Thema zu machen, ihre eigenen Perspektiven zu reflektieren und neue Ansätze zur Unterstützung ihrer Klient*innen zu entwickeln.
- Sexualität in der Therapie besprechbar machen
- Lust erfragen und darstellen
- Lusthemmnisse identifizieren
- Lustquellen erkunden
- Bedürfniskonflikte identifizieren
- sexuelle Skripte überprüfen und eventuell verändern
Zielgruppe:
Kolleg*innen, die mit Paaren arbeiten oder beabsichtigen, dies verstärkt zu tun.
Literatur:
Kopf aus, Lust an, Julia Henchen, mvg-verlag, 2024
Das Come-Back deiner Lust“, Diana Schiftan, Piper Verlag, 2024
Kommt zusammen, Emily Nagoski, knaur, 2024
Klappt’s?, Michael Sztenc, Hirzel, 2018
WS FR 12: Sportliche Aktivität und psychische Gesundheit
Sebastian Wolf; Tübingen
Im Rahmen des Workshops soll zunächst die empirische Grundlage bzgl. der Wirkung sportlicher Aktivität in der Behandlung von psychischen Erkrankungen vermittelt werden. Im nächsten Schritt werden Kriterien diskutiert, die erfüllt sein müssen, damit sportliche Aktivität wirksam ist (Art, Dauer, Frequenz, Intensität) und intensiv auf Motivation, Volition und Barrieren eingegangen. Anhand von Praxisbeispielen wird erarbeitet, wie Patient*innen befähigt werden können eigenständig sportliche Aktivitäten in den Lebensalltag zu integrieren. Es werden Materialien und Apps zur Verfügung gestellt/empfohlen. Elemente des ImPuls-Programms (Wolf et al., 2020) werden im Rahmen von Selbsterfahrung durchgeführt/erprobt (Bitte bringen Sie Sportkleidung und wenn Sie haben eigene HR-Tracker und Smartwatches mit!)
Keywords: Sportliche Aktivität, transdiagnostische Wirkung, Motivation, Volition
Literatur:
Wolf, S., Zeibig, J.-M., Hautzinger, M., & Sudeck, G. (2020). Psychische Gesundheit durch Bewegung. ImPuls: Ein sport- und bewegungstherapeutisches Programm für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Julius Beltz GmbH & Co. KG.
Mitgliederversammlung des DGVT-Berufsverbandes Psychosoziale Berufe e. V.
Freitag, 20. März 2026 (ab 17.15 Uhr)
Bitte registrieren Sie sich als BV-Mitglied am Tag der MV (20. März 2026) ab 17.00 Uhr am Eingang von Hörsaal N5/Hörsaalzentrum (HZ) für die DGVT-BV-Mitgliederversammlung.
Im Anschluss gibt es für die Besucher der MV ein gemeinsames Abendessen in Buffetform im Foyer des Hörsaalzentrums.

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Programm am Samstag, 21. März 2026
Tagesworkshops (8 UE)
Samstag, 21. März 2026 (09.00 – 17.00 Uhr)
WS SA 1: "Vorwärts, Rückwärts, Seitwärts, Ran…" Bewegung nutzen in Entscheidungs- und Veränderungsprozessen
Eva Barnewitz; Konstanz
Die Sprache unserer Klient*innen ist geprägt von Metaphern: „Ich komme einfach nicht vorwärts“, „Ich bin hin- und hergerissen“, oder auch „Das bringt mich auf die Palme“. Eine der Hauptannahmen der Impact Therapie lautet „Therapie birgt die Möglichkeit von Veränderung“ – und wie könnte man das Klient*innen einfacher und eindrücklicher vermitteln als über Bewegung? In diesem Workshop beleuchten wir themen- und störungsübergreifend die Möglichkeiten von Bewegung im Kontext von Entscheidungs- und Veränderungsprozessen. Dabei integrieren wir unterschiedliche theoretische Modelle, und halten immer das Ziel vor Augen, die therapeutischen Prozesse wirksam (eben mit mehr „Impact“) zu gestalten. Von den Teilnehmenden eingebrachte Fallbeispiele und praxisnahe Mini-Demonstrationen garantieren dabei die Anschlussfähigkeit der Methoden, sodass die Teilnehmenden nicht nur einen reich gefüllten Methodenkoffer, sondern auch Mut und Vorfreude auf die Anwendung dieser Methoden mitnehmen können.
Literatur:
Jacobs & Schimmel: The Courage to Counsel
Beaulieu: Impact Techniken für die Psychotherapie
WS SA 2: Emotionen als Motor der Veränderung – Eine Einführung in die Emotionsfokussierte Therapie
Julia Böcker; Wuppertal
Der Kurs vermittelt theoretische Grundlagen der Emotionsfokussierten Therapie (klinische Emotionstheorie, Störungstheorie, Marker und Aufgaben, Veränderungsmodell, Indikation und Kontraindikation).Therapeutische Prinzipien (der/die Therapeut*in als Emotionscoach, emotionsfokussierte Empathie, Wahrnehmungsfertigkeiten) und Interventionen wie der Zwei-Stuhl-Dialog bei selbstkritischen Prozessen werden sowohl theoretisch als auch über kleine Übungen und Videobeispiele (vorwiegend in englischer Sprache) vorgestellt. Der kollegiale Austausch und die Diskussion der Inhalte sind willkommen.
Literatur:
Böcker, J. (2018). Emotionsfokussierte Therapie. Therapeutische Skills Kompakt. Paderborn: Junfermann
Herrmann, I. R. (2021). Emotionsfokussierte Therapie. Fortschritte der Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe
Auszra, L, Herrmann, I.R. & Greenberg, L.S. (2016). Emotionsfokussierte Therapie. Ein Praximanual. Göttingen: Hogrefe
WS SA 3: Methoden und Techniken der Naturpsychotherapie im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung
Markus Budinger; Mülheim an der Ruhr
Psychotherapie im Naturtherapeutischen Setting: positiv, praxisnah und wissenschaftlich fundiert mit attraktiven Skills.
Die positive Wirksamkeit von Natur und Umwelt auf die seelische Gesundheit sowie somatische Problemfelder sind wissenschaftlich belegt, anerkannt und gewinnen seit einigen Jahren deutlich an
Bedeutung in der psychotherapeutischen Arbeit. Auf der Basis zugrundeliegender naturtherapeutischer Verfahren vermittelt der Workshop modifizierte, weiterentwickelte Interventionen und Techniken im Naturtherapeutischen Setting mit anschaulichen Übungs- und Erfahrungselementen.
Da nicht jede*r praktizierende Psychotherapeut*in die Möglichkeit hat Therapieeinheiten im Außengelände durchzuführen, werden Einsatzfelder sowohl im Naturraum als auch in Innenräumen aufgezeigt. Dieser Workshop vermittelt durch Demonstration, gemeinsamer Reflexion und angeleiteten Übungselementen zahlreiche Möglichkeiten der Übertragung dieser neuartigen Naturtherapietechniken auf bereits bestehende therapeutische Interventionen und stellt eine positiv bereichernde Erweiterung für die psychotherapeutische Arbeit dar. Zunächst vermittelt der Workshop den Mehrwert der Verbindung therapeutischer Arbeit mit Natur- und Umweltprozessen und deren positiven Wirkung und Übertragung auf den psychisch gesunden sowie erkrankten Menschen. Hierbei orientieren sich die Einsatzfelder des jeweiligen Settings im „Raum Natur“ an den Elementen Licht, Luft, Wasser und Erde im Rahmen der Jahreszeiten an den Naturräumen, Gewässer- und Waldlandschaften, Sand-, Fels- und Grünlandschaften. In Bezug auf Innenräume mit Bezug auf o.g. Elemente liegt der Fokus auf Gestaltung und technische Hilfsmittel wie Geräusch, Geruch und visuelle Angebote.
Literatur:
Hilarion G. Petzold, Bettina Ellerbrock, Ralf Hömberg (Hgg.): Die neuen Naturtherapien, Handbuch der Garten-, Landschafts-, Wald- und Tiergestützten Therapie, Band I: Grundlagen
WS SA 4: Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) mit Kindern und Jugendlichen
Tanja Cordshagen-Fischer; Wedel
Die psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beinhaltet, sich mit den unterschiedlichsten Entwicklungsphasen zu beschäftigen, passende altersentsprechende Interventionen anzubieten und gleichzeitig die wesentlichen Systemmitglieder zu beachten und einzubeziehen. Wir Therapeut*innen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Bezugspersonen werden mit unterschiedlichsten Konstellationen, Notlagen und Herausforderungen konfrontiert. Die Akzeptanz- und Commitment- Therapie (ACT) stellt, als integrativer und diagnoseübergreifender wirksamer Ansatz der Verhaltenstherapie, hierfür eine wertvolle Ergänzung und Erweiterung dar. Die ACT zeichnet sich insbesondere durch die Arbeit mit Metaphern, erlebnisorientierten Übungen und einer intensiven professionellen Beziehungsgestaltung aus. Dies bietet breite Möglichkeiten für den Einsatz von kreativen Techniken und ist damit eine ideale Voraussetzung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aller Entwicklungsstufen. Der Workshop führt erfahrungsbezogen in die ACT-Kernprozesse unter Berücksichtigung der jeweiligen Altersgruppen ein und bietet eine erste Übersicht über die theoretischen Grundlagen der ACT.
Literatur:
Cordshagen-Fischer, T. & Fischer, J.E. (2022). Therapietools Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) mit Kindern und Jugendlichen. Beltz.
Sedly, B. (2019). Stuff that Sucks. DGVT.
Bell, M. & Turell, S.L. (2016). ACT for Adolescents. Treating Teens and Adolescents in Individual and Group Therapy. Context Press.
WS SA 5: Auf gehts! Affektregulierung mit (spielerischen) Körperinterventionen. Die Body 2 Brain CCM® Methode
Claudia Croos-Müller; Bad Feilnbach
Der Körper ist ein Archiv des Erlebten. Und ein Gehirn ohne Körper erlebt nichts und lernt nichts. Um standhaft zu sein, müssen wir stabilen Stand erproben. Äußere Haltung macht innere Haltung. Die Veränderung der Gangart kann die Vorgehensweise verändern. Die einfachen „Nebenbei“-Körperinterventionen der BODY 2 BRAIN CCM® Methode machen eigene Verhaltensmuster spürbar und dienen der Affektregulierung und Affektstabilisierung. Von den meisten Klient*innen werden sie gut angenommen, auch bei Sprachbarrieren. Darüber hinaus kann auch der/die Therapeut*in bei der Anleitung der Klient*innen für sich selbst ressourcenorientiert arbeiten im Sinne einer „leibhaftigen“ Selbstfürsorge.
Literatur:
Claudia Croos-Müller: Überzeugend auftreten. Kösel Verlag
Claudia Croos-Müller: KRAFT–Der neue Weg zu innerer Stärke. Ein Resilienztraining. Kösel Verlag
Maja Storch, Benita Cantieni, Gerald Hüther, Wolfgang Tschacher (2017) Embodiment. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. Hogrefe Verlag
WS SA 6: Körperorientierte Emotionsregulation in der Prävention psychischer Störungen: allstatische Last emotionaler Dauerstressbelastung als Risikofaktor in der mentalen Gesundheit
Karolina Friese; Ratingen
Die Integration von multimodalen Behandlungsansätzen gewinnt sowohl im Psychotherapiekontext, als auch im Rahmen präventiver Gesundheitsangebote zunehmend an Relevanz. Basierend auf dem von Daniela Botz und Karolina Friese im Rahmen des gemeinsamen Promotionsvorhabens an der Universität Duisburg-Essen entwickelten körperorientierten Emotions- und Stressregulationsprogramm EMBODIED werden den Teilnehmer*innen des Workshops die theoretischen Grundlagen der psychophysiologischen Selbstregulation sowie die Zusammenhänge zwischen dem erhöhten psychovegetativen Erregungsniveau und der psychosomatischen allostatischen Stressbelastung näher gebracht. Mit einem besonderen Fokus auf fehlende Emotionsregulations- und verarbeitungskompetenz als Quelle des Dauerstresserlebens werden körperorientierte, (körper-)achtsamkeitsbasierte und neuropsychologische Methoden und Interventionen der selbstwirksamen Emotionsregulation erarbeitet und zu einem psychophysiologisch wirksamen ganzheitlichen BodyMind-Präventionskonzept zusammengefasst.
Literatur:
Friedman B. H. (2010). Feelings and the body: the Jamesian perspective on autonomic specifcity of emotion. Biological psychology, 84(3), 383–393.
Golland, Y., Keissar, K., & Levit-Binnun, N. (2014). Studying the dynamics of autonomic activity during emotional experience. Psychophysiology, 51(11), 1101–1111.
Kreibig S. D. (2010). Autonomic nervous system activity in emotion: a review. Biological psychology, 84(3), 394–421.
Levenson, R. W. (2019) Stress and Illness: A Role for Specific Emotions. Psychosomatic Medicine 81(8):p 720-730.
Friese, K. & Botz, D. (2024). Kompetenz!Box. Körperorientierte Emotionsregulation. Junfermann Verlag.
Friese, K. & Botz, D. (2024). Wie der Körper die Seele heilt. Mit Körperübungen intensive Emotionen regulieren. Junfermann Verlag.
in Vorbereitung: Friese, K. & Botz, D. (2026). Verbundenheit und Co-Regulation in der Paar- und Gruppentherapie. Junfermann Verlag.
WS SA 7: Beziehungsvielfalt in der Therapie: polyamore und nicht-monogame Menschen sowie Partner*innenschaften kompetent begleiten
Ream Hadi-Hohn; Bonn
In der therapeutischen Praxis gewinnen nicht-monogame und polyamore Beziehungen zunehmend an Bedeutung – immer mehr Klient*innen und Patient*innenbringen diese Themen in die Beratung oder Therapie ein. Doch was bedeutet das für Sie als Behandler*innen? Wie gehen Sie sicher und professionell mit diesen Themen um und integrieren diese in Ihre Arbeit? In diesem Workshop erweitern und vertiefen Sie Ihr Fachwissen auf den folgenden Ebenen:
- Theoretische Fundierung: Sie erweitern Ihr Wissen zu verschiedenen Beziehungsmodellen und erhalten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse dazu.
- Klarheit in der Sprache: Sie lernen, zentrale Begriffe wie Beziehungs-Anarchie, Commitment, Compersion, offene Beziehung, Polyamorie und Polycule präzise zu definieren und voneinander abzugrenzen.
- Reflexion der eigenen Haltung: Sie setzen sich intensiv mit Ihrer eigenen Haltung zu verschiedenen Beziehungskonzepten auseinander und reflektieren, wie Ihre persönliche Sichtweise Ihre therapeutische Arbeit beeinflusst.
- Zentralaspekt Kommunikation und Absprachen: In polyamoren und nicht-monogamen Beziehungen sind klare Vereinbarungen und Kommunikation von zentraler Bedeutung. Wir erarbeiten, wie Sie Klient*innen und Patient*innen dabei unterstützen können, gesunde Vereinbarungen treffen zu können (z.B. zu Zeitplanung, emotionalen Grenzen, Sexualität), und in Konflikten konstruktiv Lösungen zu finden.
- Beziehungsformen und psychische Gesundheit: Es werden insbesondere die Auswirkungen auf Selbstwert, Unsicherheit und die Fertigkeiten, mit Gefühlen wie Eifersucht oder Verlustangst umzugehen, beleuchtet.
- Funktionale und dysfunktionale Aspekte: Sie setzen sich mit den Herausforderungen und Chancen nicht-monogamer Beziehungen auseinander und entwickeln ein schärferes Verständnis dafür, was diese Beziehungen stabilisiert bzw. destabilisiert.
- Herausforderungen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung: Zu verstehen, wie soziale Herausforderungen wie Stigmatisierung und gesellschaftliche Ablehnung das psychische Wohlbefinden von Klient*innen und Patient*innen beeinflussen, kann Ihnen dabei helfen, in Ihren Sitzungen ein unterstützendes Umfeld zu schaffen und Ihnen beim Umgang mit gesellschaftlichen Vorurteilen hilfreich zur Seite zu stehen.
- Praktische Tools für die Arbeit mit polyamoren Klient*innen: Sie entwickeln Sicherheit im Umgang mit polyamoren Klient*innen, lernen relevante Themen anzusprechen und vermeiden Stolpersteine in der Therapie.
- Therapeutische Fallbeispiele und praktische Anwendung: Sie üben erlernte Techniken und Ansätze anhand konkreter Fallbeispiele und reflektieren mögliche Fallstricke, die in therapeutischen Situationen auftreten können.
- Selbsterfahrung: Der Workshop bietet Ihnen einen hohen Selbsterfahrungsanteil, um Ihre eigenen Beziehungskonzepte und -erfahrungen zu hinterfragen und Ihre berufliche Haltung weiter zu schärfen
Dieser Workshop richtet sich an Therapeut*innen und Berater*innen, die ihre Expertise in der Arbeit mit nicht-monogam lebenden und polyamoren Klient*innen und Patient*innen ausbauen möchten, um diese bestmöglich unterstützen zu können, und an einem hohen Anteil an Selbsterfahrung interessiert sind.
Literatur:
Fern, J. (2022). Polysecure: Attachment, trauma and consensual non-monogamy. Scribe Publications.
Fern, J. & Cooley, D. (2023). Polywise: A Deeper Dive Into Navigating Open Relationships. Thornapple Press.
Kurt, S. (2021). Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist. HarperCollins.
WS SA 8: Achtsamkeit, Entspannung, körperbezogene Arbeit
Main Huong Nguyen; Offenbach a. M.
In diesem Workshop wird die Bedeutung und Anwendung von Achtsamkeit, Entspannung und körperbezogener Arbeit in der modernen Psychotherapie thematisiert. Es werden die Grundlagen der Achtsamkeit und ihre Rolle in der Psychotherapie erläutert, einschließlich achtsamkeitsbasierter Ansätze wie MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) und MBCT (Mindfulness-Based Cognitive Therapy) sowie bisher seltener berücksichtigte Meditationsformen aus buddhistischen Traditionen, wie die Brahmaviharas (erstrebenswerte Geisteszustände) und Vedana (Empfindungen, emotionale Tönung). Der Workshop bietet praktische Übungen und Anwendungsbeispiele für die therapeutische Arbeit sowie einen Überblick über die empirische Evidenz zur Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Interventionen. Die praktische Anwendung von Achtsamkeit, basierend auf einem differenzierten Fallkonzept und spezifischen Therapiezielen, wird anhand von Fallbeispielen demonstriert und diskutiert. Mögliche Risiken und Kontraindikationen, sowie Adaptationen von Interventionen werden dabei ebenfalls berücksichtigt.
Literatur:
Heidenreich, T., Graser, J., Nguyen, M. H., & Michalak, J. (2024). Meditation in der Psychotherapie. Die Psychotherapie, 69(4), 271-282.
Michalak, J., Crane, C., Germer, C. K., Gold, E., Heidenreich, T., Mander, J., ... & Segal, Z. V. (2019). Principles for a responsible integration of mindfulness in individual therapy. Mindfulness, 10, 799-811.
Segal, Z. V., Williams, J. M. G., & Teasdale, J. D. (2015). Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie der Depression. Tübingen: DGVT.
WS SA 9: KI in der Verhaltenstherapie – Rolle, Repertoire und Risiken
Raimund Schwendner; München
Künstliche Intelligenz vermag verhaltenstherapeutische Prozesse auf verschiedene Weise zu unterstützen: Zum einen erlaubt sie, die Diagnostik zu verfeinern und den Risiken von Fehleinschätzungen vorzubeugen. Zum anderen präzisiert sie das Screening von nötigen und hilfreichen therapeutischen Schritten. Dabei fördert sie die Selbstkontrolle der Klient*innen bei therapeutisch verordneten Maßnahmen, als auch deren Eigeninitiativen. Dazu kann die KI wie ein Sparringspartner eingesetzt werden, etwa bei der Bildung von Reflecting Teams, oder im Rahmen der systemisch geprägten Ressourcen- und Lösungsfokussierten Arbeit. Dies in Summe erfordert qualifizierte therapeutische Führung, damit die KI unter belastenden Bedingungen von Klient*innen nicht selbst in eine „Psychiatric KI“ abgleitet.
Literatur:
Aggarwal A, Tam CC, Wu D, et al. Artificial intelligence-based chatbots for promoting health behavioral changes: systematic review. J Med Internet Res, 2023; 25: e40789.
Schwendner, R. (2024) Salutogenious Growth - Wachstum der Zukunft. Teil IX, Kap.19-20. Springer
WS SA 10: Krank vor Verantwortung? Übertriebene Verantwortlichkeit erkennen und eine ausgeglichene Verantwortungsübernahme therapeutisch unterstützen
Nils Spitzer; Berlin
Verantwortungsvoll zu handeln ist ein Ideal unserer Zeit. Alle Bürger*innen sollen mehr Verantwortung übernehmen … für das Klima, soziale Gerechtigkeit, die eigene Alterssicherung und vieles mehr. Die dunkle Kehrseite der Verantwortung bleibt dabei aber gern unerwähnt: Ausgiebige Verantwortungsübernahme kann nämlich auch krank machen – genau das fängt das therapeutische Konzept ‚übertriebene Verantwortlichkeit‘ ein. Übertriebene Verantwortlichkeit ist nicht nur anstrengend und erschöpfend, sondern hat sich inzwischen als ein wichtiger transdiagnostischer Faktor für eine ganze Reihe psychischer Diagnosen herausgestellt: Generalisierte Angststörung, Zwangsstörung, Soziale Phobie oder Depression. Der Workshop führt in die wichtigsten Aspekte übertriebener Verantwortlichkeit ein, greift ihre typischen belastenden Folgen auf, bietet typische Fallbeispiele und Übungen für die Exploration ihrer relevanten Facetten – und stellt nicht zuletzt die wichtigsten therapeutischen Interventionen vor, um die Verantwortungsübernahme ausgeglichener zu gestalten.
Literatur:
N. Spitzer (2023) Übertriebene Verantwortlichkeit und psychische Störungen. Behandlungsleitfaden für Psychotherapie und Beratung. Springer.
N. Spitzer (2024) Krank vor Verantwortung? Wie man auf ausgewogene Weise Verantwortung übernehmen kann. Springer
WS SA 11: Krokodoc, Drecksau und Mr. Pups – Gesellschaftsspiele als Intervention in der Therapie von Kindern und Jugendlichen nutzen
Christina Valentiner-Branth; Reinbeck
Achtung: hier wird gelacht! Ob mit „Krokodoc“, „Mr. Pups“ oder „5-Minute-Dungeon“ – der hohe Aufforderungscharakter von Spielen lässt uns schnell mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen. Als Mitspieler*in werden wir zum Role Model, können angemessenen Umgang mit unseren eigenen Gefühlen zeigen und so Verhaltensänderungen bei Patient*innen induzieren. Gesellschaftsspiele verwandeln Diagnosen in sichtbare und fühlbare Erlebnisse und ermöglichen somit authentische Reflexion. Sie holen den Alltag in die Praxis und verankern das Erlebte der Therapie zurück in den Alltag, wenn es gelingt, die Eltern zu Mitspielenden zu machen. So werden Gesellschaftsspiele echte Interventionen, die mehr sind als nur die Belohnung am Ende einer Sitzung.
In diesem Workshop wollen wir vor allem eines: spielen, spielen, spielen. Die Teilnehmer*innen lernen zielgruppengerechte, attraktive Spiele für die Altersgruppe von 3 Jahren bis Jugendliche kennen und können sie im Spiele-Zirkeltraining ausprobieren. Spielen Sie mit?
Literatur:
FURMANN, BEN: Ich schaffs! Spielerisch und praktisch Lösungen mit Kindern finden, Carl-Auer-Verlag
PLEYER, KARL HEINZ: Systemische Spieltherapie. Kooperationswerkstatt für Eltern und Kinder. In: ROTTHAUS, WILHELM (Hrsg.): Systemische Kinder- und Jugendtherapie. Carl-Auer-Verlag.
WALK, LAURA M., EVERS, WIEBKE F.: FEX - Förderung exekutiver Funktionen. Wehrfritz
ZIMPEL, ANDRÉ F.: Spielen macht schlau! München: Gräfe und Unzer Verlag, 2014
WS SA 12: Yoga zur Anwendung im therapeutischen Setting und zur Selbstfürsorge
Judith Vogel-Weissinger; Berlin
Das Yoga wirksam in der Linderung einiger psychischer und körperlicher Krankheiten sein kann, ist wissenschaftlich bewiesen. Sind Sie neugierig, ob es auch Sinn macht, Yoga im therapeutischen Setting anzuwenden? In diesem Workshop werden wir uns mit 3 grundlegenden Yogamethoden – der Atemsteuerung, den körperlichen Yogaübungen und der Meditation - beschäftigen. Sie werden erfahren, wie Yoga auch in der Therapie auf dem Stuhl oder der Matte stattfinden kann, welche therapeutischen Möglichkeiten sich dadurch ergeben und wie sich die Beziehung zwischen Behandler*innen und Patient*innen verbessern kann. Yoga in der Therapie kann auch die Gesundheit des Therapeut*innen positiv beeinflussen und einem Ausbrennen vorbeugen bzw. die Arbeitsfreude erhöhen. Während einer sanften Yogapraxis werden sie selbst erleben, wie sich Yoga für sie anfühlt und welchen Einfluss es auf ihren Körper und ihr Erleben hat. Sie brauchen für diesen Workshop keine Vorerfahrung und sie werden nichts falsch machen können, weil es kein „richtiges“ Yoga gibt.
Literatur:
TSY Traumasensibles Yoga, Pfahl/Weiser/Dunnemann
Gesund durch Atmen, Ulrich Ott
Gesund durch Meditation, John Kabat-Zinn
Yoga in Prävention und Therapie, Mitzinger
Achtsamkeit mitten im Leben, Anwendungsgebiete und wissenschaftliche Perspektiven, Britta Hölzel und Christian Brähler
Therapeutisches Yoga und Polyvagaltheorie, Arielle Schwartz
Beiprogramm (optional)
Samstag, 21. März 2026 (18.30 – 20.00Uhr)
BP 2: Tübinger Altstadtführung
Andrea Bachmann; Tübingen
Wir sind alle Hölderlins
Ein Rundgang durch die Tübinger Altstadt mit viel Fachwerk, verwinkelten Gässchen und Universitätsgeschichte. Auf dem Weg kommen wir natürlich an Hölderlins Turm vorbei, dem ehemaligen Tübinger Klinikum mit seinem "Narrenzimmer" und dem Studentenwohnheim, in dem der (Nerven-)Arzt Justinus Kerner seine Bude hatte. Hölderlin ist nicht der einzige Dichter, der in Tübingen Psychiatrieerfahrungen sammeln musste – auch der Expressionist Jakob van Hoddis strandete in Tübingen. Und Alois Alzheimer kam hier auch vorbei.



©Barbara Honner/Verkehrsverein Tübingen
Anmeldung
19. – 21. März 2026 |
in Tübingen (Universität)
24. DGVT-Workshoptagung
