Sozialmedizin = Soziale Medizin: Zwischen Reha und Rente?
Web-SeminarDas Medizin-Teilgebiet der Sozialmedizin befasst sich bekanntermaßen mit den Wechselwirkungen zwischen Krankheit, Gesundheit, Individuum und Gesellschaft, berücksichtigt neben sozialen auch ökonomische und politische Rahmenbedingungen von Teilhabemöglichkeiten bzw. -einschränkungen. Hieraus ergeben sich spannende Wechselbeziehungen und Interaktionsmöglichkeiten sowie Kausalitäten zwischen den einzelnen vorbeschriebenen Akteur*innen in der Sozialmedizin in einem Umfang, der häufig Beteiligten nicht vollumfänglich dergestalt bekannt scheint, dass Potentiale und mögliche Synergieeffekte teilweise nicht ausgeschöpft werden (können) und es eher ein „Gegeneinander“ denn ein Miteinander insbesondere im Interesse des / der Patient*in / Klient*in gibt, auch mit Blick auf immer knapper werdende unterschiedlichste Ressourcen.
Insbesondere vor dem Eindruck der zunehmenden psychosozialen und sozioökonomischen Belastungsfaktoren (demographischer Wandel, zunehmende Anforderungen in der Arbeitswelt und im Privatleben etc.), alles einhergehend mit vielfältigem Unterstützungs- und Behandlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen und damit höhere und neue Anforderungen an die verschiedenen Behandler*innengruppen und die Sozialleistungsträger*innen.
Ein wichtiger Punkt in der Sozialmedizin ist u. a. auch die sogenannte sozialmedizinische Leistungsbeurteilung in Gutachten wie z. B. auch dem Reha-Entlassungsbericht als Gutachten-Äquivalent. Diese kann dann ggf. als Entscheidungsgrundlage für weitreichende Prozesse wie z. B. Zuerkennung einer Erwerbsminderungsrente oder Entscheidungen über Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben dienen und dementsprechend können sich hier auch große Risiken verbergen.
Zielgruppe
Psychologische Psychotherapeut*innen und Ärzt*innen.
Andere Berufsgruppen, welche im Kontakt mit Patient*innen / Klient*innen / Proband*innen sind, können nach Rücksprache ebenfalls teilnehmen.
Lernziele
- Unterschiede in der Behandlung und Beurteilung von Patient*innen / Klient*innen mit Fokus auf ICD im Vergleich zur Prüfung und Beurteilung von Funktions- und Teilhabefähigkeit nach ICF (International Classification of Functionality)
- Wer gehört alles mit in die Sozialmedizin, wer arbeitet wie?
- Möglichkeiten der Nutzung von Synergieeffekten
Wesentliche Inhalte
- Die sozialmedizinische Leistungsbeurteilung und deren Effekte
- Rollen der Beteiligten in der sozialmedizinischen „Reichweite“
- Risiken sozialmedizinischer Entscheidungen
Methoden
Vortrag, Fallbeispiele, kollegialer (Erfahrungs-)Austausch
Umfang und Akkreditierung
Das Seminar umfasst 6 Unterrichtseinheiten (UE). Ein Antrag bei der Landespsychotherapeutenkammer ist gestellt. In der Regel beträgt die Anzahl der Fortbildungspunkte mindestens die Anzahl der Unterrichtseinheiten.
Referent*in
Marco Friedrich Schmeding, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit der Zusatzbezeichnung Sozialmedizin; Chefarzt Psychosomatische Reha-Klinik Bad Fallingbostel; Bad Fallingbostel
Teilnahmegebühr
- DGVT-Mitglied: 95,00 €
- Nicht-Mitglied: 110,00 €
Termine & Orte
Beratung & Kontakt
Fax: 07071 / 94 34 35
fortbildung@dgvt.de
Sprechzeiten
Di + Do 9:00 bis 12:00 Uhr
Di + Mi 14:00 bis 15:30 Uhr