Warum wir Max und Moritz, den bösen Friederich und Rumpelstilzchen nicht in einen Topf werfen dürfen
ThemenseminarKinder und Jugendliche, die ausflippen, andere beschimpfen, in der Wut etwas kaputt machen, kennen wir in den Arbeitsfeldern Jugendhilfe, Psychiatrie und Co zu genüge. Dies sind junge Menschen, die wie ein Dampfkessel ständig kurz vor dem Explodieren stehen. Andere Kinder und Jugendliche sind eher emotionslos aggressiv, quälen z.B. Tiere, legen andere Menschen bewusst herein, lügen, betrügen und stehlen, ohne Schuldeinsicht und Mitgefühl für die Leidtragenden. Fachkräfte und auch Eltern wissen, wie aufreibend der Umgang mit diesen Störungsbildern sein kann. In der Fachliteratur werden beide Gruppen oft in einen Topf geworfen. Beim Versuch, hilfreiche Handlungsstrategien für diese Kinder und Jugendlichen zu finden, hilft uns die Diagnose „Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen“ aber oft nicht weiter, zumal es immer noch kaum gute Therapieansätze gibt. Hier kann die Sicht aufs Gehirn und die zu Grunde liegende Prozesse hilfreiche Verstehensperspektive bieten, aus der sich neue Handlungsansätze für die betroffenen Kinder und Jugendlichen entwickeln lassen. Obwohl die Arbeit mit diesen Störungsbildern weiter schwierig und anstrengend bleiben wird, soll das Seminar die Teilnehmer*innen unterstützen, eine hoffnungsvolle und unterstützende Haltung für diese Kinder und Jugendlichen zu entwickeln.
Zielgruppe
Therapeut*innen, Pädagog*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen
Lernziele
- Reaktive vs. Instrumentelle Aggressivität bei Kindern unterscheiden können
- Verstehensperspektiven für beide Aggressivitätsformen entwickeln
- Handlungsperspektiven entwickeln
Wesentliche Inhalte
- Theoretische Grundlagen von reaktiver und instrumenteller Aggressivität
- Pädagogisch-therapeutische und neurowissenschaftlich fundierte Herangehensweisen in verschiedenen Kontexten
- Heilpädagogisch-therapeutische Handlungsstrategien für die Arbeit mit beiden Aggressivitätsformen bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen mehrdimensionaler Hilfekonzepte
- Praktische Übungen und Selbsterfahrung, Fallarbeit
Methoden
Vortrag, Selbsterfahrung, Kleingruppenarbeit, Fallarbeit
Umfang und Akkreditierung
Das Seminar umfasst 24 Unterrichtseinheiten (UE). Ein Antrag bei der Landespsychotherapeutenkammer ist gestellt. In der Regel beträgt die Anzahl der Fortbildungspunkte mindestens die Anzahl der Unterrichtseinheiten.
Referent*in
Monique Breithaupt-Peters, Dipl.-Psych., Systemischer Coach (SG); Offenburg
Bei frühzeitiger Anmeldung erhalten Sie in den meisten Fällen einen Frühbucherrabatt. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der jeweiligen Seminarbeschreibung.Termine & Orte
Beratung & Kontakt
Fax: 07071 / 94 34 35
fortbildung@dgvt.de
Sprechzeiten
Di + Do 9:00 bis 12:00 Uhr
Di + Mi 14:00 bis 15:30 Uhr