Schwangerschaft als ein kritisches Lebensereignis – Einfühlsame Psychotherapie bei psychischen Erkrankungen und Verlusten in der Schwangerschaft und danach

Nicht für jede schwangere Frau ist die Zeit der Schwangerschaft und danach mit besonderer Freude und Glück verbunden. Viele Frauen leiden in dieser Zeit aufgrund eines komplizierten Schwangerschaftsverlaufs, schweren Entscheidungen in der Pränataldiagnostik oder belastenden Vorerfahrungen wie Fehl-/Totgeburten unter erheblichen emotionalen Belastungen, welche zu psychischen Erkrankungen wie Depression, Angststörung, Zwangsstörung oder Essstörung führen kann. Da dies in der Gesellschaft häufig tabuisiert wird, entstehen im weiteren Verlauf und post partum erhebliche emotionale Beeinträchtigungen bei den betroffenen Frauen, die Einfluss auf die fetale und kindliche Entwicklung haben können. In dem Seminar soll es einen Einblick in diese besondere Belastungsbereiche geben sowie praktische Methoden im Umgang mit betroffenen Patientinnen und deren Angehörigen vorgestellt werden. Hierbei wird der Fokus insbesondere auf die psychotherapeutische Behandlung gelegt und Strategien zur Krisenintervention bei akuten Belastungen in der Schwangerschaft als auch Strategien zur Trauerbewältigung bei Verlusten in der Schwangerschaft den TeilnehmerInnen interaktiv vermittelt.

Zielgruppe

Psychotherapeut*innen; Psychotherapeut*innen in Ausbildung

Lernziele

• Gestärkte Kompetenz für die Arbeit mit dies herausfordernden Therapiesituation
• Supportive Strategien im Umgang mit belasteten Schwangeren und Wöchnerinnen
• Hilfreiche Methoden im Umgang mit Trauer bei Fehl- und Totgeburt

Wesentliche Inhalte

• Überblick über psychische Erkrankungen bei Frauen in der Schwangerschaft und im Wochenbett
•  Behandlungen und Interventionen – Was tun?
  • Psychotherapeutische Interventionen
  • Interventionen zur Stärkung der Mutter-Kind-Bindung
  • Psychopharmakologische Behandlungsoptionen
• Belastende Situationen in der Schwangerschaft und deren Begleitung
  • Pränataldiagnostik, Ungewollte Schwangerschaft
  • Risikoschwangerschaften, Komplikationen
• „Stille Geburt“ – frühe Fehlgeburt, späte Fehlgeburt und Totgeburt
  • Psychosoziale Auswirkungen einer „Stillen Geburt“
  • Schwierige Verarbeitungsmuster bei Fehl- und Totgeburt
• Unterstützungsmöglichkeiten und Interventionen für eine förderliche Trauerarbeit

Methoden

Vortrag, Übungen, Selbstreflexion, Supervision

Umfang und Akkreditierung

Das Seminar umfasst 14 Unterrichtseinheiten (UE). Ein Antrag bei der Landespsychotherapeutenkammer ist gestellt. In der Regel beträgt die Anzahl der Fortbildungspunkte mindestens die Anzahl der Unterrichtseinheiten.

Referent*in

Dr. Johanna Graf;  Dipl. Psych., Psychologische Psychotherapeutin; Tübingen

Bei frühzeitiger Anmeldung erhalten Sie in den meisten Fällen einen Frühbucherrabatt. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der jeweiligen Seminarbeschreibung.